Ich betrachte einen Kristall mit quadratischem Querschnitt , wie er in
der Abbildung 40 gezeigt wird. Er soll
beliebig lang sein und das eine Ende soll den effektiven Kristall des
Expperiments genügend gut beschreiben. Die Lichtquelle
befinde sich auf der langen Schwerpunktsachse des Kristalls .
Abbildung 40: Definition der Kristallgeometrie. Ein Photoeffekt erzeugt Licht,
welches unter dem Winkel zwischen der Schwerpunktsachse und der
Lichtwelle auf die Ebene der Kristallstirnfläche
trifft. Aufgrund der rotationssymetrischen Anordnung spannt das in dieser
Ebene betrachtete
Licht den Raumwinkel auf.
Die Reflexionsbedingungen sind gegeben durch den kritischen Winkel zwischen der Lichtwelle und der Schwerpunktsachse. Trifft die Lichtwelle unter einem Winkel auf eine Kristalloberfläche, so wird sie wiederum unter dem Winkel reflektiert. Hingegen werden Lichtwellen für Winkel durch die Kristalloberfläche hindurch gehen. Zusammen mit der rechteckigen Querschnittsfläche des Kristalls führen diese Annahmen zu folgenden Voraussetzungen.
Ich will ausschliesslich den interessanten Fall behandeln. Seine
Voraussetzungen stellen sogleich eine Bedingung auf. Für die Abbildung
40 muss stets gelten sr . Nimmt man den Photoeffekt als
den Ursprung der betachteten Lichtwelle, so spannt diese einen Kugelsektor vom Radius
und dem Raumwinkel auf.
Beginne ich die Betrachtungen
mit der Lichtquelle bei und verschiebe diese allmählich gegen
, so bauen sich durch den gewählten Lichtkegel
sukzessive rechteckige zur Stirnfläche planparallele Reflexionsgebiete der
Fläche auf, für welches die Abbildung 41 ein zweidimensionales
Beispiel in der --Ebene darstellt.
Für den dreidimensionalen Fall ist die --Ebene in der Abbildung 42 dargestellt. Der gewählte Lichtkegel hat per Definition einen maximalen Radius .
Abbildung 43: Illustration zu den unterschiedlichen Reflexionsgruppen und deren dazugehörigen Raumwinkelgruppen.
Abbildung 42: Zweidimensionale Darstellung von Reflexionsbeispielen in der
-Ebene. Dabei sind die Anzahl Reflexionen in der -Ebene und
die Anzahl Reflexionen in der -Ebene.
Abbildung 41: Zweidimensionale Veranschaulichung der Projektion auf die Ebene der
Stirnfläche von drei verschiedenen Reflexionsgebieten.
Betrachtet man die Projektionsebene, welche mit der KristallstirnflÄche zusammenfällt, werden die quadratischen Reflexionsgebiete in der Abbildung 43 vom Zentrum aus kreisförmig mit dem Radius aufgebaut. Im folgenden möchte ich kurz die jeweiligen Raumwinkelelemente analytisch herleiten (Ref.[19]). Dabei werde ich, wie in der Abbildung 43 dargestellt, die einzelnen Raumwinkelgruppen mit einzeln berechnen und zuletzt in einem enzigen Ausdruck vereinen. repräsentiert eine Raumwinkelgruppe, welche die gesamte Stirnfläche des Kristalls abdeckt.
Abbildung 44: Illustration zur Symmetriesituation. Die schraffierte Fläche stellt
einen Viertel der gesamten Raumwinkelsituation dar. Deshalb genügt es, die
Raumwinkelgruppen dieser schraffierten Fläche zu berechnen.
Man kann aus geometrischen Überlegungen sagen, dass die Elemente dieser
Raumwinkelgruppe innerhalb des Lichtkegels mit Radius liegen. steht für
eine Raumwinkelgruppe, deren Elemente auf dem Rand des Lichtkegels mit Radius
liegen. Das reflexionslose Element stellt der Raumwinkel
dar. Die letzten beiden Gruppen und
sind symmetriebedingte Spezialfälle der ersten beiden Gruppen.
Abbildung 45: Ansicht der Raumwinkelgeometrie.
Ich beginne mit der Berechnung von . Aus Symmetriegründen, wie es die Abbildung 44 illustriert, genügt es, für einen Viertel aller Reflexionsgebiete die Raumwinkel zu berechnen. Gemäss der Abbildung 45 benötige ich ; und den Winkel , um das Raumwinkelelemend zu beschreiben. Dabei können () und () frei gewählt werden.
Damit erhalte ich für eine Funktion mit den Variablen , und . Analog gilt für den Raumwinkel die Abhängigkeit . Vorerst benötige ich und den Radius .
und daraus folgt für das Raumwinkelelement
Der Raumwinkel ergibt sich durch zweifache Integration über die Strecken und .
Im Ausdruck (12) habe ich mit den jeweiligen Integrationsbereichen angedeutet, dass ich die Integrale ganz allgemein lösen und dann spezifische Integrationsgrenzen setzen möchte. Gleichung (12) lässt sich ein erstes mal Integrieren.
Für die zweite Integration benötige ich folgende Substitutionen:
Da mit und analog zu rechnen ist, genügt es für die weiteren Überlegungen, nur noch zu betrachten. Ich setze vorübergehend .
Woraus sich das Differential ergibt
Weiter ist
Damit schreibt man den Raumwinkel in folgender Form:
Für dieses Integral existiert ebenfalls ein analytischer Ausdruck.
Nun werde ich die Substitutionen (5) wieder rückgängig machen. Das führt mich auf
Um die exakte Form von nun angeben zu können, muss ich in der Gleichung (12) und nacheinander einsetzen. Somit lautet der effektive Raumwinkel, betrachtet über die Strecken und :
Da ich den Raumwinkel in der Form haben will, muss ich die Integrationsstrecken und in Abhängigkeit von möglichen Reflexionen bringen. Ich suche beispielsweise den Raumwinkel für die Reflexion an den Seitenflächen unter den Bedingungen
Der Veranschaulichung wegen zeige ich die Abbildung 46, in welcher für die 2. und 3. Reflexionsordnung jeweils ein Beispiel für einen Raumwinkel dargestellt ist.
Abbildung 46: Raumwinkelillustration für Reflexionen 2. und 3. Ordnung. Die
schraffierten Flächen auf der Projektionskubeloberfläche sind innerhalb
jeder Reflexionsordnung kongruent.
Für den reflexionslosen Fall, also für das direkt einfallende Licht, vereinfacht sich die Gleichung (13). Die identischen Integrationsstrecken kann ich angeben als wobei gerade die halbe Querschnittslänge des Kristalls ist. Damit wird Gleichung (13) zu
Zur Überprüfung betrachte ich den Fall, dass die Lichtquelle ( Photoeffekt) genau in der auszulesenden Stirnfläche positioniert ist. Damit ist die Bedingung gesetzt. Ich erwarte, dass der Raumwinkel einer Halbkugel entspricht. Der Ausdruck (14) wird dadurch zu
was genau den Erwartungen entspricht.
Der eben konstruierte Fall macht physikalisch wenig Sinn, da die Lichtquelle
genau in der Stirnfläche liegt. Ganz allgemein soll durch die
Reflexionsanzahl eine eindeutige Randbedingung für die
Lichtquellenposition definiert
werden. Anders formuliert kommen für jeden Abstand nur diskrete
definierte Reflexionen in Frage. Beim
reflexionslosen Fall beispielsweise gilt
Im Fall a) wird nicht die gesamte Stirnfläche durch den Raumwinkel abgedeckt. Im Fall b) wird mindestens der in die Stirnfläche projzierte Innkreis des Radius abgedeckt, nicht aber die gesamte Stirnfläche . Im Fall c) wird in der Tat die ganze auszulesende Stirnfläche durch den Raumwinkel abgedeckt. Demnach lautet die exakte Beschreibung für die reflexionslose Situation:
Im weiteren will ich den Raumwinkel in Abhängigkeit der
beiden Reflexionsparameter und bringen. Dazu möchte ich die beiden
Parameter kurz definieren.
Definition 1: Gesamtzahlzahl der Reflexionen an einem
planparallalen Seitenpaar und Gesamtzahlzahl der
Reflexionen am senkrecht dazu ausgerichteten planparallalen Seitenpaar.
Weil es auf der Schwerpunktsachse eine Reflexionssymmetrie
über gibt, betrachte ich künftig nur noch den
symmetrischen Ausschnitt von . Die Abbildungen 42
und 44 haben
dies bereits illustriert. Dabei gilt für und
Die Integrationsgrenzen aus (13) werden gemäss der Abbildung (43) zu
und damit wird Gleichung (13) zu
Mit der Konvention sei eine natürliche Zahl kann ich den gewünschten Ausdruck für
endlich angeben. Es ist dabei der prozentuale
Lichtverlust pro Reflexion.
Abbildung: Zwei typische Beispiele für den Raumwinkel . Dieser
ist die Summe aus dem bereits bekannten Raumwinkel und dem
Raumwinkel .
Als nächstes werde ich den Raumwinkel berechnen. Die Abbildung 47 illustriert die Besonderheoten dieses Raumwinkels. Zu diesem Zweck muss das aus der Gleichung (3) hervorgehende Doppelintegral gelöst werden
Das Integral ist nicht trivial. Aber man findet schliesslich einen analytischen Ausdruck. Ich gebe einige Substituionen für an, damit die Lösung des Integrals etwas übersichtlicher wird.
Schliesslich lässt sich der obige Ausdruck zusammenfassend angeben als
Als nächstes werde ich die Raumwinkel und berechnen. Es handelt sich dabei bloss um zwei Spezialfälle von .
Zu letzt werde ich den Raumwinkel berechnen. Analog zum vorher Gesagten handelt es sich auch hier um einen Spezialfall von .
Ich kann nun endlich den gesuchten Raumwinkel angeben