Abbildung 14: Basiselemente des Photoelektronvervielfachers: Schematisch (Ref. [10]) 1-12: Dynoden, 13: Anode, 14: Fokussierungselektroden, 15: Photokathode.
In der Abbildung 14 ist ein typischer Photoelektronenvervielfacher (PM) schematisch
dargestellt. Ich gebe kurz die Funktionsweise eines
PM an. Die aus dem Szintillator austretenden Photonen dringen durch die
evakuierte Glasröhre in die Photokathode, die auf Erpotential liegt. Durch
Photoeffekt werden Elektronen aus der Kathode herausgeschlagen und
im aktiven Wirkungsbereich der Fokussierelektroden gebündelt und zur
ersten Dynode hin beschleunigt, an welche eine Spannung von etwa 100 V angelegt ist. Dort werden erneut
Sekundärelektronen herausgeschlagen und beschleunigen infolge eines
neuerlichen Spannungspotentials zur nächsten Dynode
hin. Durch die Spannungspotentiale, die geometrische Form und Anordnung der
einzelnen Dynoden entsteht eine Elektronenlawine, die auf die Anode
trifft. Photomultiplier
erzeugen typische Verstärkungsfaktoren von . Ich habe für
meine Messungen einen HAMAMATSU photmultiplier tube Typ R 1450 verwendet. Die
Betriebsspannung stellte ich zwischen und Volt ein. Der
Photomultiplier ist mit einer konventionellen Glasröhre ausgestattet und
deshalb für Licht im ultravioletten Bereich unempfindlich. Da sich das
Szintillationslicht meiner Messungen gerade im Übergang vom ultravioletten
in den sichtbare Lichtbereich bewegt, wäre ein Pohotomultiplier mit
lichtdurchlässiger Quarzglasröhre im ultravioletten Bereich sicherlich
von Vorteil gewesen.
Um den Photomultiplier konkret ansteurn zu können, braucht es eine steckbare
Elektronikbasis gemäss Abbildung 15, durch welche die
Eingangsspannung und das Verstärkungssignal geformt werden.
Abbildung 15: Elektronikschema der Basis des HAMAMATSU Photomultipliers R 1450 für
positive Hochspannung. Z1 und Z2: Z-Dioden ZY-130 ITT, R1:
k, R2: NTC- k und W (PHILIPS), R3-R12: k und W, R13:
k, C1, C6: nF/ kV, C2: nF/ V, C3: nF/
V, C4, C5: nF/ V, B1: LEMO-Buchse output, B2: HV-Buchse input
SHV-50-0-6/133 HUBER & SUHNER.
PM und Basis bilden zusammen eine Einheit. Die elektronischen
Bauelemente der Basis können als gegeben betrachtet werden. Speziell zu
erwänen gilt die Anordnung der beiden Z-Dioden und des
NTC-Widerstandes. Sie bewirken, dass die Ströme im Photomultiplier
temperaturunempfindlich werden, selbst wenn Das Basisgehäuse
Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Mit dem Widerstand R13 wird die
Zeitkonstante des Ausgangsignals (shaping) bestimmt. Je kleiner der Widerstand
gewählt wird, desto schnellere Signale kann man nachweisen und die
Zeitauflösung wird besser. Dafür wird die Energieauflösung infolge
zunehmnden Rauschens schlechter. Für eine optimale Energieauflösung muss der Widerstand gross
gewählt werden. Es ist nicht das gegenseitige Abwägen von Energie- und
Zeitauflösung alleine auschlaggebend für die Wahl des Widerstandes,
sondern hauptsächlich die Abstimmung der Signale auf elektronische
Komponenten wie beispielsweise den ADC gemäss seiner Spezifikation.